Le Cafe Bizarre

Dies ist meine Version der Ereignisse, die Dilara hier beschrieben hat. Für mich war es mein erster Einblick in eine neue Welt. Ich hatte noch niemals öffentlich gespielt. Ich war zum ersten Mal auf einer Fetisch-Party. — Aber ganz gewiss nicht zum letzten Mal. Ich genieße die Erinnerung daran. Und ich freue mich auf das, was da noch kommen mag.

„Hast du Lust mit mir dahin zu gehen?“ fragte mich Dilara eines Abends so aus dem Nichts und präsentierte mir die Webseite zur Le Café Bizarre, einer Fetisch-Tanzparty irgendwo im Herzen Münchens.

Ob ich Lust hätte? dachte ich mir.

Sollte ich ihr sagen, dass sie mich schon bei „Hast Du Lust…“ überzeugt hatte? Der Ort war eigentlich nicht mehr so wichtig. Aber Lust, die hatte ich. Ziemlich häufig sogar. Um nicht zu sagen, fast immer.

„Oh ja“, antwortete ich ihr. Innerlich hüpfte ich vor Freude auf und ab. Dabei klatschte ich voller Vorfreude immer wieder in die Hände. Wie erwachsen doch mein Inneres ist, kicherte ich.

„Gut. Ich möchte aber, dass du Schuhe mit Absätzen trägst. Ich möchte auch, dass du Dir ein tolles und sexy Outfit überlegst.“ sagte sie.

Eiderdaus! Schuhe? Mit Absätzen? Ich?

Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich mit ganz besonderen Füßen beschenkt wurde. Als Kind sagte ein Arzt mal kichernd zu mir, dass ich breite Füße hätte. Und dazu noch Senk- und Spreiz- und Plattfüße. Der Vorteil solcher Füße sei, dass man beim Tauchen keine Flossen bräuchte. Mit etwas Geduld und Übung könne ich sogar lernen, barfüßig über Wasser zu schreiten.

Nun, als Kind war ich nicht sonderlich glücklich über diese Aussage. Aber Recht hatte der Arzt. Es war deutlich einfacher, einen Fisch dabei zu ertappen, wie er tanzend aus dem Wasser steigt und plötzlich Helene Fischer’s Atemlos durch die Nacht singt, als mir passende Schuhe zu suchen.

Aber gut. Eine Aufgabe ist eine Aufgabe und aufgeben ist doof. Jedenfalls dann, wenn man es noch nicht mal versucht hatte. Ich bestellte relativ schnell ein erstes Paar Schuhe, das Mylady gefallen hatte. Ich probierte sie auch gleich an, musste allerdings feststellen, dass sie – wie erwartet – irgendwie für die Füsse anderer Menschen gemacht waren. Jedenfalls waren meine Füsse ziemlich schnell dafür, diese Schuhe durch das Wohnzimmer zu treten.

Bei dem sonstigen Outfit hatte ich mehr Glück. Ich bestellte einen schweren, schwarzen Schottenrock, dazu eine passende Weste aus Leder und lederne Armschienen. Alles passte wie angegossen und sah – ich muss es einfach mal sagen – rattenscharf an mir aus. Ich probierte den Rock an, ließ mich von meinem Sohn fotografieren, der sich darüber prächtig amüsiert hatte und fragte, wozu ich das denn brauche.

Ich streckte ihm die Zunge raus und sagte: „Für ein Mittelalterfest“.

Leider kam in diesem Moment mein zweiter Sohn ins Zimmer, um sich ein T-Shirt aus dem Schrank von mir zu leihen. Er sah meine Gerte und meinte nur grinsend: „Aha. Und der Fleischklopfer dort ist deine Lanze, Papa?“

„Von wem hast Du nur deine Scharfzüngigkeit, oh neugierig Etwas?“

„Von dir, Papa.“

Ja nun, was sollte ich dazu sagen? Und in Babyklappen passten die beiden Teenager unglücklicherweise ohnehin schon seit ein paar Jahren nicht mehr rein.

Ich schickte die Bilder von mir an Dilara und wurde mit einem krächzenden „Was hast du denn dieses Wochenende noch vor?“ belohnt.

„Du weisst aber schon, dass ich erwarte, dass du ohne Unterwäsche auf der Party erscheinst, nicht wahr?“ erklärte sie mir ganz sachlich.

„Wie jetzt? So ganz ohne?“ Hatte ich schon erwähnt, dass ich noch nie zuvor auf einer Fetisch-Tanz-Party gewesen bin?

„Aber natürlich. Du hattest dich auf der BoundCon doch viel zu angezogen gefühlt, erinnerst du dich? Das werden wir ändern.“

„Euer Wunsch, Mylady, ist mir natürlich Befehl. Aber das wird eine äußerst luftige Angelegenheit.“ Ich nahm mir insgeheim vor, in Zukunft etwas vorsichtiger bei der Wortwahl hier im Blog zu sein.

„Ist das mein Problem?“

Ich überlegte mir noch, welche Vorteile dieses Detail mit sich bringen würde und kam zu der Erkenntnis, dass ich das wohl einfach ausprobieren müsste. Geladen und entsichert kicherte ich über das Zitat von Denny Crane aus Boston Legal.

„Nein, Mylady“ antwortete ich brav.

„Gut. Ach und ich möchte, dass du dein Halsband trägst. Ich werde mir noch eine passende Leine suchen.“

Halsband? Leine? Mein völlig erwachsendes Inneres rannte die imaginäre Wand hoch, lief jubilierend an der Decke entlang, an der gegenüberliegenden Wand wieder herunter und kam schließlich japsend zur Ruhe.

„Hrmmmmkrchhh“, machte ich frohlockend.

„Wie meinen?“

„Ichfreuemichdaraufganzdollsehr“, keuchte ich.

„Du bist ein durchgeknallter Spinner“, kicherte sie.

„Ja, Mylady“

Die Tage wurden zu Wochen und sie vergingen wie die Zeit auf einer Achterbahn: Zuerst langsam und dann so schnell werdend, dass einem die ausgestreckte Zunge an der Stirn kleben bleibt. Irgendwann hatte ich es tatsächlich noch geschafft, mir Schuhe zu kaufen, die zu dem Rock passten. Allerdings waren sie ohne nennenswert hohe Absätze, was Mylady zu einer hochgezogenen Augenbraue verleitete und den Spruch: „Für die nächste Playparty erwarte ich 5cm. Mindestens.“ — Es dauerte ein paar Tage, bis dieser Spruch bei mir tatsächlich auch angekommen war. Diese hochgezogene Augenbraue verursachte in mir immer wieder Gänsehaut der ganz besonderen und wenig besonnenen Art.

Irgendwann saßen wir im Auto auf dem Weg zurück nach Hause. Wir hatten ein paar wunderschöne Tage in der Nähe von Wien verbracht. Einem alten Lustschloss mit Mücken so groß wie kleine Fledermäuse, die sich bevorzugt auf mich gestürzt hatten (ja klar, auf wen denn sonst? Es waren doch nur noch 15 andere Personen anwesend). Blutleer und auf das Doppelte meiner normalen Breite angeschwollen, machte es mir nicht mal etwas aus, dass der Herr des Hauses (groß, grau meliert, hager) und sein Neffe (groß, blond, schlaksig) sehr viel Ähnlichkeiten mit dem Vampir-Grafen und seinem schwulen Sohn aus „Tanz der Vampire“ hatten. Ich hatte auf jeden Fall immer ein Buch griffbereit, das ich meinem Herbert von Krolock notfalls zwischen die Zähne schieben könnte. Allerdings handelte es sich nicht um die Originalausgabe „100 Wege sich in das Herz einer Jungfrau zu schmeicheln“, worüber ich im Nachhinein sehr unglücklich bin.

Jedenfalls erzählte Dilara ein paar unauffällig auffällige Geschichten über diverse BDSM-Praktiken und beobachtete, während ich ziemlich naiv darauf antwortete, ganz genau meine Reaktionen.

„Was genau passiert denn auf so einer Fetisch-Party“, fragte ich.

„Etwas typisches, wenn man als Sub auf so eine Party geht, ist dass man Aufgaben von seinem Dom bekommt. Diese dienen normalerweise dazu, ihn – also mich – zu erfreuen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass du Füße massierst oder so.“

„Von Männern?“ fragte ich und dachte entsetzt, wie sich die wohl anfühlen würden.

„Von Frauen, Doofie. Ich bin bi, das weisst du doch“.

„Puhhh. Na das geht. Das kann ich mir vorstellen. Und wie läuft das ab? Gehe ich einfach zu einer Frau, schubse sie, damit sie fällt, befreie sie von ihren Schuhen und fange einfach mit dem Satz ‚Ich kann nicht anders‘ wild zu massieren an?“ Ich hatte wirklich keine Ahnung.

„Ähm.“

„Oder knie ich mich einfach vor einer Dame hin, erkläre ihr, dass ich einen ausgesprochenen Fuß-Fetisch hätte und bitte sie, mir ihre Füße zu präsentieren, damit ich diese mit Rosenöl benetzen und anschließend massieren kann?“ Irgendwie machte mir das Spaß. Ich kicherte in mich hinein. Und in Gedanken machte ich mich schon auf die eine oder andere Ohrfeige der Damen bereit.

„So ähnlich. Allerdings werde ich dich anbieten.“ antwortete Mylady ein wenig konsterniert.

„Ach so.“ machte ich.

„Ich frage die Dame…“

„Ja?“

„…Zum Beispiel während ich mit ihr knutsche…“

„Oh!“

„… oder sie gerade fingere…“

„Hrrrrgh“, sabberte ich.

„… oder sie vielleicht lecke…“

„……“ Ich machte ein ziemlich undefinierbares Geräusch.

„… oder vielleicht gerade von ihr gefingert oder geleckt werde…“

„Krrrrrrrchz“, krächzte ich.

„Und wenn du deine Sache mit den Füßen dann gut machst, dann darfst du ganz vielleicht auch mal lecken…“

Das war ein wenig viel für mein Kopfkino. Der imaginäre Kinowärter verteilte gerade Eintrittskarten im Akkord. Er gab jedem Interessenten noch ein paar Taschentücher kostenlos mit den Worten: „Die wirst du brauchen“ dazu. Die Kasse füllte sich rasend schnell. Und der ein oder andere Kinobesucher in meinem Kopf fasste sich an sein Herz und gab eigenartige Geräusche von sich.

„… aber mach deine Sache dann gut. Ich möchte sie dann wirklich stöhnen hören“, erklärte sie sachlich. Oder gehässig. So ganz genau konnte ich das jetzt nicht mehr unterscheiden. — Jedenfalls gab es nun mehr Kinobesucher, die sich stöhnend an ihren Schritt fassten. Seht ihr? Mit einem Kilt ohne Unterwäsche drunter hättet ihr DIESES Problem nun nicht, sandte ich ebenfalls gehässig gedanklich aus.

Dilara amüsierte sich prächtig, wie mir schien.

Allerdings trug ich selbst noch kein Kilt, sondern eine kurze Hose. Und die war mit einem Mal auch ziemlich eng. Verdammt.

Ich klammerte mich mit beiden Händen ans Lenkrad und schaute stur geradeaus. Ich versuchte an unverfängliche Dinge zu denken, damit der Druck im Schritt nachlassen würde, doch Dilara hatte Blut geleckt.

„Es gibt im Café eine Empore über der Tanzfläche. Auf der wird oft gevögelt.“

„Magst du bitte weiterfahren?“ ächzte ich leidend vor mich hin.

„Wieso?“ fragte sie mich neckisch.

„Ich kann mich nicht mehr konzentrieren.“

Dilara kicherte gehässig und bedeutete mir, an der nächsten Ausfahrt anzuhalten, damit wir tauschen konnten.

Gegen Ende der Woche vor der Party wurde ich krank. Ich wollte es aber nicht auf mir sitzen lassen und so begab ich mich in die Apotheke und machte einen Großeinkauf. Der Apothekerin sagte ich: „Ich habe am Samstag ein Date mit der wundervollsten Frau der Welt. Und jetzt stehe ich hier und schniefe und das kann doch nicht sein, dass ich deswegen dieses Date mit der tollsten Frau der Welt verpasse. Kannst du da was für mich tun, bitte?“

Die Apothekerin lachte, sah mich an und verkaufte mir Medikamente im Wert von knapp 70€. Mit einem verliebten Esel kann man es ja machen. Ich nahm all die Medikamente, ging nach Hause und legte mich ins Bett. Ich schlief zwei Stunden am Vormittag.

Gegen Mittag fragte mich Dilara, wie es mir ginge und ich antwortete nur: „Mieserich“.

„Soll ich vorbei kommen und dich pflegen?“

In mir kämpften ein paar Emotionen miteinander. Auf der einen Seite hätte ich nichts gegen Dilara’s pflegende Hände. Und auf der anderen Seite wollte ich nicht rumjammern und ihr damit einen Abend mit Schatzi versauen. Und genau so sagte ich es ihr auch.

„Schnickschnack!“ kam ihre prompte Antwort. „Du bist krank, du brauchst Pflege!“

„Aberaberaber… ich werde bestimmt die ganze Zeit nur schlafen. Und es ist auch noch kein Männerschnupfen!“

„Na dann werde ich dafür sorgen, dass es keiner wird. Ich fahre in einer Stunde los.“

Ich liebte diese Frau einfach. Und doch hatte ich ein schlechtes Gewissen.

Ich schlief irgendwann wieder ein und als ich aufwachte, stand Dilara lächelnd vor mir am Bett. Ich freute mich so darüber, dass sie wirklich 110km für einen Krankenbesuch gefahren ist, dass ich sie benebelt aber glücklich anstrahlte und sie in mein Bett einlud.

Eigentlich wollte ich sie nur spüren und mit ihr kuscheln.

Und eigentlich war ich ja krank und wollte nicht, dass sie sich auch ansteckt.

Und eigentlich war ich nicht darauf vorbereitet, was dann so geschehen würde.

Aber als sie sich so zu mir legte, so ganz nahe. Ich (nackt auf meinem Bett) und sie noch in diesem wunderschönen Kleid, das ihr so fantastisch stand und wir uns küssten. Also dann machte es plötzlich „Klick“ in meinem Kopf und dann machte es gar nichts mehr in meinem Kopf. Dafür machte es aber weiter unten bei mir „Klickklickklickklickklick“.

Als ich wieder zu Atem kam, bemerkte ich, dass sie nackt auf mir saß und mich wild geritten hatte. Mein Orgasmus war lang und laut, das weiss ich noch, denn ich spürte eine gewisse Heiserkeit im Hals.

Sie sah mich an und fragte fast ein wenig schüchtern: „Ich hätte Lust, Dir weh zu tun….?“

Mit einem Mal war meine Krankheit vergessen und mein Blut schoss mir wieder in den Schoß. „Ja, Mylady! Bitte!“

„Dann suche mir bitte ein Schlaginstrument aus“, befahl sie mir.

Ich rollte mich vom Bett, stürzte zum Schrank und besah meine klägliche Auswahl an Schlaginstrumenten (das meiste lag bereits bei Dilara zu Hause). Ich betrachtete den kleinen Flogger, der bereits vom letzten Einsatz ein wenig lädiert war (es fehlte ein Striemen), begutachtete einen der Carbonstäbe und sah mein Paddel.

Ich konnte mich nicht entscheiden. Und so raffte ich alle drei Instrumente zusammen und übergab sie meiner Mylady mit einem hoffnungsvollen aber entschuldigenden Lächeln, ob der beklagenswerten Auswahl.

„Hast du nicht etwas vergessen?“ fragte sie mit einer hochgezogenen Braue und dieser Stimme. Meinegütediesestimme!

Ich sprang sofort zu meinem Rucksack, kramte etwas und fand mein Halsband, kniete mich vor sie ans Bett und reichte es ihr. Sie nahm es huldvoll lächelnd entgegen, legte es mir um und befahl mir, mich mit dem Oberkörper aufs Bett zu legen, so dass ich vor dem Bett kniete. Dann setzte sie sich nackt wie sie war mit leicht geöffneten Schenkeln vor meine Schultern, so dass sie einen freien Blick auf meinen Rücken und mein Gesäß hatte. Ich nahm ihren Duft, ihr Aroma war und war fast augenblicklich in ihrem Bann.

Dann spürte ich den Flogger auf meinen Schultern, wie er mich liebevoll streichelte. Es klatschte laut, ich schrie auf. Mylady rügte mich noch, dass ich ihr nicht EIN Schlaginstrument gegeben hatte, sondern gleich drei. Und dass sie es doch wohl sei, die eine Auswahl treffen sollte. Ich schluckte und antwortete „Ja, Myla…. autsch!“ doch da kam schon ein weiterer Schlag.

„Wie bitte?“ fragte sie.

„Ja, Mylady!“ – Klatsch! – „Entschuldige bitte…“ – Klatsch! – „… Mylady.“

Und mehr bekam ich nicht mehr mit. Irgendwann weckte sie wieder das Tier in mir und ich bäumte mich auf, wollte sie packen, wollte sie an mich reissen. Ich bemerkte, dass sie sich mit ihrem ganzen Körpergewicht auf meine Schultern gesetzt hatte. Ich spürte ihre Nässe, ich roch ihre Nähe, ich roch Geilheit, ihre, meine eigene, unsere. Und hörte ihre Stimme, wie sie mich anzischte, doch unten zu bleiben.

Zack! Der nächste Schlag. Und das Tier in mir bäumte sich wieder auf, wollte über sie herfallen. Noch ein Schlag und ich bin befreit! Noch ein Schlag und ich hebe dich hoch und werfe dich auf’s Bett. Noch ein Schlag und ich werde mich über dich hermachen. Noch einer. Los, bitte! Schlag mich. Brüllte das Tier in mir. Es war so stark, wie noch nie zuvor.

Nur mit ihrer festen, tiefen, dunklen und zischenden Stimme, fing sie das Tier wieder ein. Und dann schlug sie fester zu. Ich genoss diese Schläge, das Tier wütete an imaginären Ketten, sie rasselten, es brüllte in mir. Ich brüllte, es brüllte.

Und dann war es aus. Mylady legte sich vor mich mit weit geöffneten Schenkeln hin, sah mich an, nickte und dann sprang ich auf sie wie ein Raubtier, um mir meine Belohnung zu holen. Ich umarmte ihre Schenkel, biss mich fest in ihre Klit, verfing mich in ihrem benebelnden Duft, ließ mich treiben, flog und hörte sie stöhnen.

Dann irgendwann gab sie mir den Flogger in die Hand. Ich wusste zuerst nichts damit anzufangen, zu sehr war ich noch nicht ich selbst, zu sehr genoss das Tier noch seinen Rausch und seine Beute.

Dann nahm sie mir das Halsband ab. Auch das bekam ich zuerst nicht mit. Und schon gleich gar nicht wusste ich etwas mit dieser Geste anzufangen.

Doch dann hörte ich ihre Stimme und sie sagte: „Schlag mich! Bitte!“

Jaaaaaaaaaaaa, hörte ich mich aufbrüllen. Oder war es das Tier? Auf jeden Fall nahm ich jetzt lächelnd den Flogger in die Hand, prüfte ihn, wog ihn ab. Und zog durch auf ihre geöffneten Oberschenkel.

Das laute Klatschen, ihr kurzer Schrei, das zweite Klatschen auf dem rechten Oberschenkel und der darauf folgende Schrei ließen mich ruhiger werden, ließen mich ihre Reaktionen ganz genau aufnehmen und dann war das unkontrollierte Tier wieder besänftigt. Es feuerte mich noch an, übernahm aber nicht mehr die Kontrolle.

Ich schlug wieder und wieder zu, ließ ihr Zeit anzukommen, abzudriften, einzutauchen. Freute mich über ihr Vertrauen, über ihre Hingabe. Freute mich über ihre Lust. Ich freute mich, diese wundervolle Frau in diesem Moment mein Eigen nennen zu dürfen. „Du bist mein“, flüsterte ich bedrohlich.

„Ja, ich bin dein“, kam ihre leicht zitternde Antwort.

Ich schlug noch einmal zu. Diesmal mit dem Carbonstab. „Ich habe dich nicht verstanden“

„Ja, ich bin dein“, diesmal etwas lauter. Aber mir war es noch nicht laut genug.

„Wie bitte?“ fragte ich lauter und ließ den Carbonstab wieder klatschend auf ihre Schenkel sausen.

„Ich bin dein!“ schrie sie.

„Na bitte, es geht doch!“

Sie drehte sich um, präsentierte mir ihren Rücken und streckte mir ihren Hintern entgegen. Und ich bearbeitete sie mit voller Wonne. Gab ihr das, was sie mir zuvor gegeben hatte zurück, gönnte ihr das Abdriften, gönnte ihr die Pein und labte mich an ihren Reaktionen. Irgendwann verfluchte ich mich, dass ich aber auch so gar keine weiteren Spielzeuge bei mir hatte. Und so nutzte ich eine Hand, um sie zu fingern. Die andere schlug weiter abwechselnd mit dem Flogger und mit dem Carbonstab zu.

„Darf ich mich berühren?“ kam ihre leise Frage.

In Anbetracht der Tatsache, dass mir sowohl Werkzeuge als auch zwei weitere Arme fehlten, sagte ich: „Ja“.

Und so rieb sie ihre Klit, präsentierte mir ihren Hintern, bäumte sich auf. Irgendwann fingerte ich sie anal und vaginal gleichzeitig und dann endlich ihre Frage: „Darf ich kommen“ sie presste es heraus.

Ich ließ sie noch ein wenig zappeln, fingerte sie heftiger, wollte sie explodieren sehen.

„Darf ich? Bitte?“ flehte sie.

Ich genoss diese Frage so sehr. Sie hatte mich das noch nie zuvor gefragt und ich war in diesem Moment so glücklich, so geil, so aufgedreht, dass ich es ihr erlaubte.

Und Sekunden später schrie sie auf, bäumte sich auf und kam mit einer Wucht, die ich niemals wieder vergessen konnte.

Und dann war sie ruhig und lag erschöpft vor mir. Und dann weinte sie. Und ich legte mich ganz nahe zu ihr, fing sie auf, hielt sie fest, streichelte sie und sagte immer wieder flüsternd: „Ich liebe dich! Das hast du fantastisch gemacht! Ich bin so stolz auf dich! Ich danke dir!“

Und das war ich auch. Und das bin ich nach wie vor.

Der Samstag kam und wir waren beide nervös. Ich, weil ich keine Ahnung hatte, was mich wirklich erwarten würde, Dilara, weil sie zum ersten mal öffentlich als Domse auf einer Fetisch-Party sein würde. Wir hatten beide gesagt und waren uns einig, dass wir keine wirkliche Erwartung an diesen Abend hatten. Zunächst einmal wollten wir einfach nur hingehen, tanzen, uns mit den ebenfalls kommenden Freunden unterhalten und lachen. Das nahm auf jeden Fall Druck von uns weg, denn es war ja meine aller erste Party. Und ich konnte weder sagen, wie sich der Rock ohne Unterwäsche anfühlen würde, noch wie ich mich verhielt, sobald Dilara als Mylady mir das Halsband und die Leine anlegen würde.

Dennoch hibbelte ich ganz schön herum. Irgendwann fiel mir auf, dass ich ja noch nicht mal meine Fingernägel lackiert hatte und erledigte diese Aufgabe so gut es eben ging allein auf der Terrasse bei Dilara zu Hause. Es ging erstaunlich gut. Und ich hatte weniger Nagellack auf der Hose, dem Tisch, im Gesicht und an den Händen, als befürchtet. Lustig war, als ein Nachbar von ihr vorbei kam und mich zuerst normal grüßte, dann aber sah, was ich da tat und erschrocken schnell weiter huschte. Ich rief ihm mit hoher piepsiger Stimme noch meine Antwort entgegen, aber die kam wohl nicht mehr wirklich an.

Ich lachte. Und liebte es mit einem Mal wieder, auf dem konservativen Lande zu wohnen, wo jeder jeden kennt.

Als die Nägel trocken waren und Dilara ebenfalls frisch gestylt aus der Dusche hüpfte und sich ankleidete, zog ich mich an. Ich schnürte den Rock fest, zog zunächst noch ein Hemd über, da die schwere Lederweste für diese Temperaturen eher ungeeignet war und band mir meine lederne Armschiene an den linken Arm. Dann zog ich zwei Ringe über die rechte Hand und befestigte meine ledernen Armbänder am Handgelenk.

Irgendwann fiel mir auf, dass ich noch Unterwäsche trug, sagte es Mylady, die es mit einer hochgezogenen Braue quittierte und verschwand schnell im Bad, um mich zunächst von der Unterwäsche zu befreien und zum anderen der Nervosität noch einmal Genugtuung zu verschaffen. Ich musste schon kichern, als ich plötzlich so unten ohne dastand. Ich bewegte mich ein wenig hin und her, hüpfte auf und ab und genoss die Freiheit unter dem Rock. Ich war aber auch froh, dass ich beschnitten war, so machte mir die Reibung nicht viel aus. Im Gegenteil. Es war sogar angenehm. Ich kicherte wieder über mich selbst, weil ich mich so erwachsen verhielt.

Ich raffte den Rock, setzte mich auf die Toilette und musste laut lachen. Das ist ja soooo luftig und soooo einfach. Ich wollte nie mehr mit Unterwäsche aus dem Haus (jedenfalls wenn ich einen Rock trug).

Ich verließ das Bad und stand vor Mylady in all ihrer Pracht und Herrlichkeit. Sie trug rote Strapse, ihren engen schwarzen Lederrock, ein schwarzes enges Oberteil, das mehr zeigte als verbarg und ein rotes Fischnetz-Teil. Sie sah mehr als hinreissend aus. Sie war Sex pur, umwerfend. Und sie war mein. Meine Mylady. Ich ging vor ihr auf die Knie, einmal weil meine Beine mir kaum mehr gehorchten und zum anderen weil ich ihr ihre Schuhe anziehen durfte.

Ich genoss diesen Augenblick, da ich vor ihr knien und sie berühren und umsorgen durfte.

Dann gingen wir hinaus, setzten uns ins Auto und ich fuhr erst mal fast gegen den Gartenzaun.

„Bist du sicher, dass du fahren kannst?“ fragte mich Mylady.

Nein, bin ich mir nicht. Aber gehört es nicht dazu, dass der Sub seine Lady chauffiert? Ich war mir da tatsächlich nicht sicher.

Ich sah sie fragend an, schüttelte den Kopf und so wechselten wir die Seiten. Ich war tatsächlich nervös.

Der Rest der Fahrt ging problemlos vonstatten und ich konnte ein wenig Zuversicht tanken. Wir lachten viel und dann kamen wir an.

Mein erstes Problem bestand darin, aus dem Auto herauszukommen, ohne mich völlig zu entblössen. Ausserdem war es gar nicht so leicht, aufzustehen, wenn die Beine den Rock noch an den Sitz pressten. Ich kann gar nicht oft genug sagen, dass ich jede Frau respektiere, die damit auch noch so elegant aussehen konnte. — Ich kam eher auf allen Vieren herausgekrochen. Elegant war anders.

Vor dem Auto zog ich noch schnell das Hemd aus und meine Weste an. Ich ließ sie offen, da es noch warm genug war. Und so gingen wir Hand in Hand vom Parkhaus zum Veranstaltungsort, vorbei an parkenden Bussen, über eine Ampel, in eine kleine Seitengasse hinein, um dann schließlich auf einen Kiesweg zu gelangen, der links von Fackeln erhellt war, so dass man auch sah, wohin man ging. Dilara hatte ein paar Probleme mit ihren hochhackigen Schuhen auf dem Kiesweg zu gehen und ich dachte mir, dass ich sie ja auch tragen könnte. Ich stellte mir vor, wie ich Mylady auf allen Vieren über den Kiesweg trug, sie im Schneidersitz auf meinem Rücken, mit der Gerte in der einen Hand und einem Reichsapfel in der anderen und musste darüber innerlich so lachen, weil ich an den Comic „Asterix und Kleopatra“ denken musste. Oh, meine Kleopatra.

Als wir die Garderobe erreichten und Mylady das Halsband herausholte und mir umband, hatte ich mich wieder soweit gefasst, dass ich mich während dessen vor sie hinknien konnte. Ich stand wieder auf, sie nahm mich in die Arme, sah mir tief in die Augen und holte die seidene Leine heraus. Es dauerte einen Augenblick, bis sie einen Knoten gefunden hatte, der ihr taugte. Sie küsste mich. Und ich gehörte ganz ihr.

Unsere gemeinsame Freundin huschte auf uns zu und begrüßte uns stürmisch. Sie bezeichnete sich selbst als super-schlaue Schlampe. Im Wissen, dass sie das hier lesen wird, füge ich noch ein ’sexy‘ hinzu. Sie sah aber auch mega heiss aus in ihrem Outfit mit Korsett und so.

Der Abend vernahm seinen Lauf und es machte einfach nur mega viel Spaß. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich mit Leine und Halsband so wohl fühlen würde. Mylady hatte das Halsband einfach nur locker über ihre Schulter gelegt und ich folgte ihr, wenn sie irgendwo hin unterwegs war. Sie war ganz in ihrem Element. Ich hatte das Gefühl, als wenn sich der Raum mit seinen Menschen und seinen Gegenständen zu ihr bewegen würde, anstelle dass sie sich im Raum bewegte. So präsent war sie. So gegenwärtig. Einmal trafen wir nahe der Tanzfläche ein ehemaliges Date (ein Dom-Dom) von ihr und sie begrüßte ihn locker mit „Hallo Kollege“. Ich spitzte die Ohren und schaute mir seine Reaktion ganz genau an. Als er sie sah, lächelte er noch. Doch dann sah er die Leine auf ihrer Schulter und sein Blick folgte ihrem Verlauf, bis sie plötzlich an meinem Halsband in einem Knoten endete. Sein Blick huschte erschrocken wieder zurück zu ihr, dann wieder zu mir und anschließend wieder zu ihr.

Ich kicherte stolz in mich hinein und setzte ein verzücktes devotes Gesicht auf (oder debil, ich war mir da nicht so sicher). Am liebsten hätte ich Mylady genau in diesem Moment als Thron gedient, auf den sie sich herrschaftlich hätte fallen lassen können.

So zeigte sie ihm ihr Mylady-Lächeln, bei dem es mir ganz heiss und ihm ganz kalt wurde. Er drehte sich zu seiner Begleitung um und Mylady und ich fingen an zu tanzen.

Die nächsten wunderschönen Stunden verbrachten wir meist draußen, da es innen zu heiss war. Außerdem haben wir beide festgestellt, dass die dort gespielte Musik sich irgendwie weniger zum Tanzen eignete, als gehofft.

Irgendwann setzte sich eine hübsche blonde Frau zu uns in die Ecke, zog erschöpft einen Schuh aus und litt still vor sich hin. Als Mylady das sah, erklärte sie: „Ich habe da einen ganz passablen Masseur an der Leine, der könnte sich um deine Füße kümmern“

Sie seufzte und nickte dankbar und ich kniete mich hin, zog sanft den anderen Schuh aus, berührte ihre Füße vorsichtig und fragte sie, ob sie irgendwelche aktuellen Verletzungen hätte.

„Nein“, sie schnurrte das beinahe.

Und dann fing ich an ihre Füße zu massieren. Zunächst sanft und etwas zaghaft, dann kräftiger und zupackender. Voller Wonne ließ sie sich von einem wildfremden Mann massieren. Ihr Stöhnen und Schnurren war so etwas wie der Topf mit Gold am Ende des Regenbogens für mich. Ich sah zu Mylady, die sichtlich stolz auf mich war. Und noch etwas anderes konnte ich in ihren Augen erkennen, als ich die Waden der Frau massierte. Ich war mir allerdings nicht sicher, was. Auf jeden Fall glitzerten und strahlten sie und ich musste meine Arbeit kurz unterbrechen, um den Rock zu richten und mir den Schweiss von der Stirn zu wischen.

Ich machte meine Sache anscheinend gut.

Ich massierte anschließend noch zwei weiteren Frauen die Füße und jede einzelne bedankte sich danach zuerst artig bei Mylady und dann bei mir.

Ich fühlte mich wohl an diesem Abend.

Nachdem wir noch eine längere Zeit draußen zu dritt und manchmal auch zu viert oder fünft herumgealbert hatten (so stand ich irgendwann unter einer Lampe, die viel zu viele Schnüre vom Schirm herunter hängen hatte. Ich packte eine Handvoll Schnüre und legte sie mir um die Oberlippe, um mir einen Schnauzer zu machen. Es spielte eigentlich kaum eine Rolle, dass neben uns ein Pärchen stand, wo er genau so einen Oberlippenbart hatte), gingen Mylady und ich irgendwann wieder zurück auf die Tanzfläche.

Zunächst tanzten wir wie ich es von einer normalen Disko gewohnt war. Doch dann packte mich Mylady plötzlich an den Haaren und riss meinen Kopf in den Nacken. Sie gab mir einen harten Kuss, biss mich in meine entblösste Kehle und fing an, ihre Fingernägel an meiner Brust zu wetzen, mit der Leine zu spielen. Sie tanzte vor mir einen betörenden Tanz, bewegte sich sanft zur Musik. Und dann bekam ich eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Und noch eine. Und noch eine. Links und rechts. Und dann wieder links. Ich sah das Glitzern in den Augen von Mylady und verfiel ihrem Zauber.

Die Musik wurde für mich leiser, alles um mich herum verblasste, bis ich einzig in den Moment abtauchte, mich dem Spiel hingab, Mylady bewundernd dabei zusah, wie sie auf der Tanzfläche einen Mann im schwarzen Schottenrock bespielte. Ich sah, wie sie um ihn (um mich?) herumtanzte. Ich sah seine Reaktionen, wie er sich ihr entgegenstreckte, ihr ganz viel Fläche bot. Ich sah, wie sie nahe zu ihm hin kam, ihr langes Bein zwischen seine Beine schob, ihn zu sich zog, ihn küsste, weg schubste, mit der Leine festhielt, ihm in die Brustwarzen kniff, er schrie und sich gleichzeitig immer weiter öffnete, sich immer weiter darbot. Es gab nur noch Mylady und mich. Und Vertrauen. Ganz viel Vertrauen.

Irgendwann bemerkte ich, dass mich Mylady an der Leine packte und mich Richtung Treppe zur Empore hochzog. Ich folgte ihr. Oben angekommen setzte sie sich auf einen Barhocker in der Ecke und beobachtete die Menschen unter uns und hinter uns. Die sexy super-schlaue Schlampe gesellte sich kurz zu uns und verabschiedete sich mit einem innigen Kuss von Mylady, zog mich an meinem Halsband etwas hoch und gab auch mir einen Kuss. Noch bevor ich diese Lippen richtig geniessen konnte, lies sie mich wieder fallen und ging kichernd davon. Ich sah ihr leicht verdattert hinterher und mein Blick blieb kurz an ihrem Hintern kleben. Ein toller Anblick.

Kurze Zeit später machte mich Mylady auf ein Paar aufmerksam, das auf einem Tisch in unserer Nähe spielte. Es war ein hartes Spiel und mir gefiel es gar nicht. Sie tat mir leid. Ich wollte, dass Mylady ihr zeigte, wie man das richtig machte. Sie schaute mich an und ich flüsterte nur: „Ja! Bitte“.

Sie zog mich hoch, küsste mich, führte mich an die Wand hinter uns und bedeutete mir, mich dort mit dem Rücken an die Wand zu stellen und mir vorher noch meine Weste auszuziehen. Ich gehorchte, ich wollte mehr. Ich wollte sie stolz machen, wollte mich ihr ganz hingeben.

Sie berührte meinen Bauch, meine Brust mit der Gerte, sie berührte mich mit ihrem Körper, mit ihrer Hand. Ich spürte ihren Atem auf meiner Brust und meinem Hals. Ich konnte ihr in die Augen sehen. Und ich war wieder ganz im Hier und jetzt. Ich blendete die Musik aus. Ich hörte noch das Aufschreien des anderen Paares. Aber all das kam aus weiter Ferne und drang immer weniger auf mich ein. Es war, als wenn es eine Kuppel um Dilara und mich gab. Es war wie ein Zauber der Stille, der Nähe, der Ruhe und des Sturmes und des Spiels. Es gab wieder nur sie und mich.

Mein Oberkörper berührte die kalte Mauer. Mylady stand vor mir, sah mich an, wie als wenn sie sich noch einmal vergewissern wollte, ob alles in Ordnung sei. Natürlich ist alles in Ordnung. Es gibt dich. Es gibt mich. Es gibt die Gerte. Und es gibt diesen seltsamen Dom da vorne, der auf eine Puppe eindrischt, ohne sich irgendwie zu scheren. Und da wird es gleich Dich geben, die ihm beibringen kann, dass Schmerzen etwas wundervolles sind, wenn man denn entsprechend aufgefangen werden kann.

Sie kam näher auf mich zu. Ich sah ihre großen hellblauen Augen und sah mich in ihnen spiegeln. Ich fühlte ihre Nähe, ihre Finger kratzten über meinen Bauch, über meine Seite. Ich spürte ihre Krallen, wie sie mich schnitten. Ich wollte mehr.

Ich spürte wieder, wie sie meine Nippel drehte und quetschte. Ich wand mich ihr entgegen. Ich wollte mehr.

„Mehr“, flüsterte ich. „Gib mir endlich mehr!“

Und dann – endlich – fühlte ich die ersten Schläge. Ich stöhnte auf. Ich musste keuchen. Ich schrie und bat um mehr.

Irgendwann ließ sie mich umdrehen, so dass ich mich an der Wand mit meinen Armen abstützen konnte. Ich gehorchte. Ich wollte mehr.

Sie erwischte eine Stelle an der Kniekehle und ich musste mich an der Mauer festkrallen, um nicht zu fallen. Es war ein eigenartiger, starker, harter Schmerz. Aber ich blieb stehen. Mylady machte eine Pause und fragte mich irgend etwas. Ich verstand nur, dass sie fragte, ob sie weiter machen dürfe. Ich antwortete „Ja, bitte! Bitte!“

Ich fühlte, wie sie meinen Kilt raffte und mir irgendwo in den Gürtel steckte. Kurz war mir zum Kichern zumute, ich fragte mich, wie ich wohl aussah, so mit freiem Oberkörper und hochgestecktem Rock, so dass man einen freien Blick auf meinen Arsch hatte. Aber es war kein ungutes Gefühl. Eher das Gegenteil. Ich streckte meinen Hintern aus, in der Hoffnung, dass sie ihn auch gleich richtig würdigen würde.

Zack!

Oh, sie wusste ihn zu würdigen.

Zack!

Sie würdigte ihn auf äußerst inbrünstige Art und Weise.

Zack!

Ich weiss nicht, ob ich aufgelacht habe oder aufgeschrien. Auf jeden Fall liebte ich es, wenn sie meinen Arsch auf diese (und gern auch auf andere Arten) würdigte.

Es gab noch zwei weitere Schläge, die mir den Atem raubten und mich ins Jetzt katapultierten. Und jedesmal fing ich mich wieder auf. Und jedes Mal bat ich um mehr. Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte. Ich wusste, dass sie mich auffangen würde. Ich wusste, dass sie mich halten würde und ich wusste, dass sie mich nicht einfach fallen lassen würde. Ich wusste, dass sie mir gerade einen Pfad zeigte, einen wunderbaren. Einen perversen zwar, aber einen, den ich mit ihr und nur mit ihr Hand in Hand entlang schreiten wollte, neugierig nach links und rechts blickend, neugierig über den Tellerrand schauend, genießend, bewundernd.

Ich spürte mich. Ich fühlte mich. Ich hörte sie und konzentrierte mich auf sie. Sie ließ mir nach jedem Schlag wieder Zeit, mich zu fangen, mich ihr wieder entgegen zu strecken.

Nach viel zu kurzer Zeit, wie es mir vorkam, sagte sie mit ihrer tiefen, gutturalen Stimme: „Drei hältst du noch aus!“

Zack! Und der Schmerz an meinem Bein suchte seinen Weg nach oben. Zunächst langsam, dann immer schneller werdend. Ich ging in die Knie und fing mich wieder auf. „Eins, Mylady“.

Zack! Und meine Schultern brannten. „Zwei, Mylady“

Zack! Und ich schrie ein letztes Mal auf, als mich der Schmerz aus dem Oberschenkel erreichte. „Drei, Mylady“.

Die letzten drei Schläge waren wirklich hart gewesen. Aber ich wusste, dass es niemals vier werden würden (oder gar nur zwei). Und so konnte ich jeden einzelnen trotz seiner Stärke, trotz ihrer Wucht, in mich aufnehmen und ihr so diesen Abschluss schenken.

Als es vorbei war, lehnte sie sich ganz nahe an mich, schenkte mir ihre Wärme und Zärtlichkeit, bedankte sich bei mir, leitete mich vorsichtig und zärtlich zu einer Sitzgruppe, setzte mich hin, umarmte mich, streichelte mich. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass der Dumm-Dom mit seiner Puppe fertig gespielt hatte und sie einfach missachtete. Sie weinte. Und er zog sie abfällig hoch.

Ich kuschelte mich an Mylady und fühlte die Geborgenheit, spürte ihre Wärme und Nähe. Und ich fühlte mich wohl.

Dilara hatte mir an jenem Abend gezeigt, was ich im Stande war zu tun. Sie hatte mir gezeigt, dass ich keinerlei Scham zu haben brauchte. Und auch keinerlei Angst. Dass sie für mich da sein würde und ich für sie.

Sie hatte mir – wieder einmal – gezeigt, wie sehr sie mich liebte, wie sehr sie mir vertraute. Sie hatte mir aber auch etwas anderes gezeigt, was ich in dieser Kraft und Deutlichkeit erst ganz selten in meinem Leben gespürt hatte: Begehren. Und dieses Gefühl – ich muss es erst noch wirklich zulassen und akzeptieren lernen – ist für mich etwas ganz, ganz Besondereres, etwas Einzigartiges.

Und dafür und für dein Vertrauen, danke ich Dir, Dilara! Ich liebe Dich.

8 Kommentare zu „Le Cafe Bizarre

  1. Ich bin beeindruckt, von deiner Art zu schreiben, immer wieder, aber auch von deinen Bericht des Abends. Du zeigst mir da eine Welt, die sicher nicht meine ist, mit einer Intensität die mich schaudern lässt und die mich fasziniert.
    Danke dafür! Du schaffst es, mich verstehen zu lassen was dich daran so begeistert. 💜

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